Karin Reetz
Begegnungscafé in Potsdam
„Ich wollte eigentlich nie was Ehrenamtliches machen. Vor ein paar Jahren habe ich aber eine Einladung zu Kaffee und Kuchen auf Facebook gesehen, die Herr Kruse, der Mitbegründer des Begegnungscafés, gepostet hatte. Da bin ich einfach mal vorbeigegangen und hab mir das angesehen. Ich habe dann beobachtet, wie sie in der Küche Kaffee gekocht haben. Und weil ich aus der Gastronomie komme, wusste ich, dass man das auch anders und schneller machen kann. Also habe ich gefragt, ob ich das nicht machen kann – und seitdem bin ich dabeigeblieben.
In erster Linie mache ich hier die Küche – vorbereiten, Kaffee kochen oder Aufräumen. Aber die anderen helfen auch mit. Um 15 Uhr findet meistens ein Programm statt – es wird gemeinsam gespielt, Themen wie das Energiesparen werden besprochen oder auch mal gemeinsam Sportübungen gemacht.
Manchmal höre ich mir das Programm aber nicht an und spiele stattdessen mit den Kindern. Ich liebe Kinder und es gibt einige, die sagen schon Oma zu mir.
Hier im Café treffen sich Menschen aus unterschiedlichen Nationen – geflüchtete Menschen, aber auch Deutsche und öfter mal Studierende. Es entstehen Freundschaften untereinander und man besucht sich Zuhause. Manchmal haben Menschen eine Frage oder kommen mit Briefen und brauchen Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Es macht mir irgendwie einfach Spaß.
Zu anderen sage ich immer, dass ich sonntags keine Zeit habe – das Begegnungscafé hat Priorität. Und wenn ich mal nicht da bin, dann fehlt etwas. Die anderen fragen dann auch „Wo warst du? Mit dir macht es noch mehr Spaß!“ Meine Nachbarin sagt öfter zu mir „Du warst ja schon wieder nicht Zuhause.“ Dann sag ich „Nein, warum auch?“