
Ein Tag bei der Johanniter-Unfall-Hilfe
In einer ehemaligen Schule unweit des Görlitzer Parks liegt die Kältehilfe der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Hier finden jeden Winter etwa 80 wohnungslose Menschen Schutz vor kalten Nächten und können zu Abend essen und Frühstücken. Doch der Ort ist weit mehr als das. Er gibt Halt und ist für die Wohnungslosen ein wichtiger Anlaufpunkt inmitten des trubeligen Bezirks.
Im Januar 2024 bekamen die Johanniter unverhoffte Unterstützung. Das Berliner Softwareunternehmen Contentful hatte sich entschieden, im Rahmen einer ihrer „Social Days“ in der Kältehilfe mit anzupacken. Contentful ermöglicht es seinen Mitarbeitenden, an fünf Tagen im Jahr während der Arbeitszeit Gutes zu tun. Zusammen mit Vereinen organisiert das Unternehmen „Social Days“, bei denen die Mitarbeitenden in kurzer Zeit viel bewirken können. Nach ausführlicher Beratung durch die Freiwilligenagentur Charisma e.V., fiel die Wahl für den ersten Einsatz des Jahres auf die Kältehilfe. 17 englischsprachige Mitarbeitende waren im Einsatz, eine vergleichsweise große Gruppe.
Fundraisingmanagerin Maja Münch führte die Gruppe durch den Tag. Sie und ihr Team gaben der Gruppe eine interessante Einführung in die Arbeit der Johanniter. Der Fokus lag dabei auf der Kältehilfe und der Arbeit mit wohnungslosen Menschen in Berlin. Während der anschließenden Gebäudeführung zeigte sie den Ehrenamtlichen die verschiedenen Aufgaben, bei denen sie Unterstützung benötigten:
- In der Kleiderkammer im Keller mussten die eingegangen Kleiderspenden gesichtet werden. Partykleider, elegante Hemden, Bikinis oder getragene Unterwäsche aussortieren, Nützliches ordnen.
- Einer der Essensräume im Erdgeschoss sowie der Korridor brauchte dringend einen neuen Anstrich.

- In der Essensausgabe mussten die Schränke und Regale gereinigt und geordnet werden.
- Zigaretten und Müll, die vor dem Gebäude lagen, sollten weggeräumt werden.
- Um den wohnungslosen Menschen eine kleine Freude zu bereiten, hatten die Mitarbeitende ihr Lieblingsrezept für Chocolate-Chip-Cookies mitgebracht und fingen an zu backen.

Die Gruppe packte mit viel Freude und Engagement ihre Aufgaben an. Durch die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten des Engagements, konnte sich jede und jeder selbst eine Aufgabe aussuchen. Nach nur wenigen Stunden war der Unterschied spürbar. Der Geruch von frisch gebackenen Keksen und Farbe strömte durch die Räume. In der Kleiderkammer sah es aus wie in einem ordentlichen Second-Hand-Laden. Winterjacken- und Mäntel, warme Pullover, T-Shirts und Hosen lagen als Wärmespender bereit. In der Essensausgabe strahlten die frisch geputzten Regale. Vor dem Gebäude suchte man Zigarettenstiele und Müll vergebens. Die Gruppe hat in einem „Social Day“ viel erreicht.