Mohsen Mirabolhasani
Haus Kopernikus der Berliner Stadtmission
„Ich bin seit einigen Monaten ehrenamtlich tätig im Haus Kopernikus – eine Unterkunft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Vor vier Jahren bin ich selber als Flüchtling nach Deutschland gekommen.
In meiner Kirche ist das Ehrenamt sehr wichtig. Durch die Gemeinde habe ich auch vom Haus Kopernikus erfahren. Seitdem helfe ich dort bei der Essensausgabe. Die Leute kommen zu mir und sehen mein Namensschild. Sie sehen, dass ich Iraner bin und dann kommen wir ins Gespräch.
Die Unterkunft ist eine Stunde weit weg von meinem Zuhause. Aber ich mag den Kontakt zu den Menschen dort.
Vor zwei Wochen habe ich eine Frau kennengelernt, die kommt jetzt in unsere Kirche. Vielleicht kann ich ihr helfen, ein neues Leben hier anzufangen. Ich habe ihr angeboten, bei der Wohnungssuche zu helfen. Letztes Jahr habe ich das schon für drei Personen geschafft.
Ich war vorher oft gestresst und unter Druck. Für viele ist es vielleicht nicht einfach, sich vorzustellen, in einem Wohnheim zu leben. Wenn du dann anderen helfen kannst und eine Aufgabe hast, bist du einfach stolz auf dich. Dieses positive Gefühl habe ich, wenn ich nach Hause komme nach meinem Ehrenamt.
Niemand flüchtet nach Deutschland, ohne Probleme im Herkunftsland zu haben. Ich komme aus dem Iran, wo im Moment jeden Tag Menschen auf der Straße getötet werden. Es ist nicht leicht als Flüchtling, man braucht Unterstützung. Ich hatte das Glück, immer nette Leute getroffen zu haben, die mir geholfen haben. Jetzt möchte ich anderen geflüchteten Menschen helfen.“